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Webdesign for me (you)

Hier folgen keine streng wissenschaftlichen Abhandlungen. Ich möchte nur jedem, der erstmals eine Webpräsenz plant, allgemein zu beachtende Regeln mit auf den Weg geben, die helfen, grundsätzliche Fehler zu vermeiden. Dabei ist es egal, ob Sie die Webpräsenz selbst erstellen wollen oder sie in Auftrag geben.

Der optische Eindruck

Das Internet ist in erster Linie ein visuelles Medium. Das bedeutet, dass optische Wahrnehmungen den Gesamteindruck einer Webpräsenz entscheidend mitbestimmen. Der Besucher Ihrer Webpräsenz muss schon auf der ersten Seite auf das zu Erwartende eingestimmt werden. Das Erscheinungsbild dieser Seite muss das Interesse des Besuchers wecken und soll ihn animieren, Verweise anzuklicken. Wirkt die Seite uninteressant, vielleicht sogar unaufgeräumt und unübersichtlich, haben Sie schon verloren. Der Besucher muss sich intuitiv auf Ihrer Seite zurechtfinden. Suchspiele nach Unterseiten mögen für Kinder interessant sein, nicht aber für Informationssuchende oder gar Geschäftskunden. Gibt es ein Corporate Design, ist dieses auf die Webpräsenz anzuwenden. Ohne eine Zeile Text gelesen zu haben, soll der Besucher sofort sehen, dass er auf Ihrer (Firmen-)Homepage angekommen ist. Das Logo, die Firmenfarben oder spezielle Schriftzüge, die auch auf anderen Präsentations- und Werbemitteln Verwendung finden und die Besucher zwangsläufig mit Ihnen oder Ihrer Firma verbinden, müssen auf der Seite angemessen präsent sein.

Zielgruppe

Das Design muss ausgewogen sein. Farben, Funktionalität und Effekte müssen auf Ihre Zielgruppe orientiert abgestimmt werden. Es ist wichtig, ob der Charakter einer Seite schrill, seriös oder künstlerisch wertvoll ist, denn damit wird dem Besucher ein bestimmtes Image präsentiert. Starke Kontraste, grelle Farben, Blink- und schnelle Bewegungseffekte sprechen vor allem junge Menschen an. Geschäftspartner lieben es eher farblich ruhiger und übersichtlich. Die Hektik des Berufslebens muss nicht durch nervenaufreibende Internetseiten weiter gesteigert werden. Helle freundliche Farben können die Lust am Familien-Shopping und damit die Kauflust abends am Computer steigern.

Funktionalität und Übersicht

Die Funktionalität der Seite muss sich beim ersten Hinsehen erschließen. Alle Seiten sollten ein einheitliches Aussehen und eine Überschrift haben. Die Navigation muss der Struktur der Webpräsenz angepasst sein. Der Besucher darf nie die Übersicht verlieren. Er muss jederzeit wissen, wo er sich befindet, und wie er sich weiter in der Webpräsenz bewegen kann. Navigationselemente müssen deutlich erkennbar und eindeutig beschriftet sein. Allgemein bekannte Piktogramme können Navigationselemente verzieren oder deren Aussagekraft erhöhen. Man sollte aber nicht auf den beschreibenden Text verzichten. Der Hauptinhalt muss optisch im Mittelpunkt stehen. Ihm sollte der meiste Platz auf der Seite eingeräumt werden. Er muss sich von anderen Inhalten klar erkennbar abheben. Texte müssen gut lesbar sein. Schriftart und -größe sind entsprechend anzupassen. Der Kontrast zum Hintergrund muss ausreichend stark gewählt werden. Kontrastreiche Hintergrundbilder vermindern die Lesbarkeit von Texten. Effekte, z. B. kleine Animationen, sollten nur zweckdienlich eingesetzt werden und dürfen nicht der Selbstdarstellung des Designers dienen. Es sei denn, die Homepage richtet sich an ein spezielles Publikum, das solche Designertricks erwartet. Die Verwendung von Effekten ist immer ein Balanceakt. Sie können z. B. einer Startseite den letzten Pfiff geben, aber sie können auch sehr störend wirken und von den Hauptinhalten ablenken. Letzteres ist unbedingt zu vermeiden. Ladezeitintensive Effekte sollten nicht eingesetzt werden. Auch im Zeitalter von DSL sollten Dateien klein gehalten werden, nicht wegen der Ladezeiten, aber um einen unnötig hohen Traffic (Verkehr/Datenstrom), der kostenpflichtig ist, zu vermeiden. Außerdem ist DSL in weiten Teilen Deutschlands nicht verfügbar.

Schriftarten

Da man nicht voraussetzen kann, dass jeder Internetbenutzer die gleichen Schriftarten auf seinem Computer installiert hat, wie man selbst, muss unter normalen Bedingungen auf weit verbreitete Schriftarten wie Arial, Verdana, Helvetica oder Sans Serif zurückgegriffen werden. Nur so ist gewährleistet, dass die Textgestaltung im Browser des Besuchers gleich oder ähnlich der Darstellung in Ihrem Browser erfolgt. Aus dem selben Grund sollten Texte mit Hilfe von Cascading Style Sheets formatiert werden. Es ist wenigstens eine Ersatzschriftart (Sans Serif ist dafür sehr beliebt) anzugeben. Die Verwendung anderer Schriftarten ist sehr problematisch, da die Darstellung der betroffenen Internetseite unter Umständen bis zur Unkenntlichkeit verändert werden kann.